Ulrike Schmitzer: „Die Causa Löhner“ – der verzweifelte Kampf einer Frau, 2011
Regie: Ulrike Schmitzer/Matthias Widter
In Bad Ischl im Salzkammergut steht ein beliebtes Ziel des Habsburg-Tourismus: die Villa Schratt.
Im Jahr 1932 ersteht Fritz Löhner-Beda diese noble Villa für seine Frau Helene. Die Familie ist wohlhabend und angesehen, Fritz Löhner-Beda ist der Librettist des berühmten Operettenkomponisten Franz Lehár.
In dem geschichtsträchtigen Haus, in dem einst Kaiser Franz Joseph mit Katharina Schratt eine heimliche Liebschaft pflegte, verbringt die Wiener Familie glücklich ihre Sommermonate.
Mit der nationalsozialistischen Herrschaft endet diese Idylle abrupt. Die Löhners sind Juden, und Juden sind in Bad Ischl ab sofort unerwünscht. Bereits im März 1938 wird Fritz Löhner-Beda verhaftet und mit dem „Prominententransport“ in das Konzentrationslager Dachau deportiert. An Helene Löhner ergeht die Aufforderung, ihre Villa an die Ortsgruppenleitung der NSDAP zu überschreiben. Ein verzweifelter Kampf der Helene Löhner um ihren Besitz beginnt.
Kaum eine Causa der NS-Zeit ist so gut dokumentiert wie die Enteignung der Villa der Helene Löhner. Eine Fülle von Briefen und Dokumenten zeugt von dem Unrecht, dem sich diese mutige Frau widersetzt.
Der Dokumentarfilm „Die Causa Löhner“ zeigt eine „andere“ Geschichte der Kaiserstadt Bad Ischl – ein dunkles Kapitel österreichischer Zeitgeschichte, das von Skrupellosigkeit, Einschüchterung und Terror geprägt ist.
Die Causa Löhner – der verzweifelte Kampf einer Frau
ein Film von Ulrike Schmitzer und Matthias Widter
mit: Hubsi Kramar, Birgit Krammer, Markus Kofler, Elisabeth Prohaska
Format: HD
Länge: 45 min
AUT 2011
gefördert aus Mitteln des Zukunftsfonds der Republik Österreich, des Nationalfonds der Republik Österreich, des Filmfonds Wien sowie des Landes Oberösterreich
eine Koproduktion von RAUM.FILM Filmproduktion, ORF und BMUKK
Screenings
3sat
8. Mai 2011, 18:15 Uhr
2. September 2011, 13.15 Uhr
30. Juli 2013